Das Jubiläum ist ein Zeichen der Versöhnung, denn es eröffnet eine „gelegene Zeit" (vgl. 2 Kor 6,2) für die Bekehrung des Menschen. Man stellt Gott in den Mittelpunkt der eigenen Existenz, bewegt sich auf ihn zu und richtet sich neu auf ihn aus. Gerade die Forderung nach Wiederherstellung der sozialen Gerechtigkeit und des Respekts vor der Erde entspringt einer theologischen Überlegung: Wenn Gott der Schöpfer des Universums ist, muss ihm der Vorrang vor anderen Realitäten und vor den eigenen Interessen eingeräumt werden. Er ist es, der dieses Jahr heiligt hält, indem er uns Menschen an seiner Heiligkeit teilhaben lässt.
Wie Papst Franziskus in der Verkündigungsbulle des außerordentlichen Heiligen Jahres 2015 in Erinnerung rief: „Die Barmherzigkeit steht also nicht im Gegensatz zur Gerechtigkeit. Sie drückt vielmehr die Haltung Gottes gegenüber dem Sünder aus, dem Er eine weitere Möglichkeit zur Reue, zur Umkehr und zum Glauben anbietet. [...]. Diese Gerechtigkeit Gottes ist die Barmherzigkeit, die allen als Gnade geschenkt wird kraft des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Das Kreuz ist also das Urteil Gottes über uns alle und die Welt, denn es schenkt uns die Gewissheit der Liebe und des neuen Lebens. " (Misericordiae Vultus, 21).
Konkret geht es darum, das Sakrament der Versöhnung zu leben. Es gilt, diese Zeit zu nutzen, um den Wert der Beichte neu zu entdecken und persönlich das Wort der Vergebung Gottes zu empfangen. Es gibt einige Jubiläumskirchen, die diese Möglichkeit kontinuierlich anbieten. Alle Gläubigen sind eingeladen, sich dort durch entsprechende Anregungen gut auf diesen Schritt vorzubereiten.