Die Heilige Pforte des Petersdoms

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Die Heilige Pforte des Petersdoms wird vom Papst nur anlässlich des Jubiläums geöffnet. In der Regel ist sie die erste Pforte, die geöffnet wird. Dieser Akt kennzeichnet so den Beginn des Heiligen Jahres. Der erste Bericht dieses Ritus‘ für den Petersdom stammt aus dem Jahr 1500 unter Papst Alexander VI. Der Mauerteil, der die Pforte versiegelt, wird einige Tage vor der Öffnung entfernt. Dabei wird die Kasette aus der Mauer entnommen, die im vorangegangenen Heiligen Jahr dort eingemauert wurde. In ihr befindet sich der Schlüssel, mit dem die Heilige Pforte geöffnet wird. Anschließend drückt der Papst die Türflügel symbolisch auf. Aus Sicherheitsgründen wurde der Gebrauch des Hammers aufgegeben, mit dem während des Ritus’ auf die Pfortenmauer geschlagen wurde.

Von diesem Moment an bleibt die Pforte das ganze Jahr über für den Durchgang der Pilger geöffnet. Mit dieser Geste erfahren diejenigen, die nach Rom kommen, nicht nur den mit dem Heiligen Jahr verbundenen Ablass in vollem Umfang, sondern der Durchgang bedeutet auch, dass der eigene Weg der Bekehrung zur Begegnung mit Christus geführt hat, die "Tür", die uns mit dem Vater verbindet. Die Pforte ist immer für diejenigen offen, die sich bekehren.

Im Jahr 1949 wurde ein Wettbewerb für die Ausgestaltung der Heiligen Pforte für das im folgenden Jahr stattfindende Jubiläum ausgeschrieben. Den Wettbewerb gewann der Bildhauer Vico Consorti, der das Werk in 11 Monaten fertigstellte, rechtzeitig zur Einweihung am Heiligabend des Jahres 1949.

 

Die Pforte war ein Geschenk an Papst Pius XII. von Franz von Streng, Bischof von Lugano und Basel, und seiner Gemeinde, zum Dank an den Herrn, dass die Schweiz vom Krieg verschont blieb. Das Thema, das der Bildhauer für die Gestaltung der Tafeln wählte, die später die Pforte bilden sollten, wurde von den Worten des Papstes diktiert: "Gewähre, o Herr, dass dieses Heilige Jahr das Jahr der großen Rückkehr und der großen Vergebung sein möge".

 

Der Skulpturenzyklus erzählt die Geschichte der Menschheit aufgeteilt in sechzehn Tafeln, von der "Sünde und der Vertreibung aus dem irdischen Paradies" über die Erscheinungen des auferstandenen Christus’ vor Thomas und allen versammelten Aposteln bis hin zum Bild von Christus als Tor des Heils auf der letzten Tafel.